Die Corona-Pandemie hat die Filmbranche vor neue Herausforderungen gestellt - besonders innovative Antworten und Lösungsversuche fanden und finden sich im Festival-Bereich.
Die 70. Berlinale war das letzte bedeutende Filmfestival und zugleich eine der letzten großen Kulturveranstaltungen des Jahres 2020, die vor dem globalen Ausbruch der Covid19- Pandemie in ihrer bekannten Form stattfand. Während das Kulturleben in Deutschland monatelang zum Erliegen kam, erwiesen sich Filmfestivals als erstaunlich resilient und innovativ im Umgang mit den neuartigen Problemstellungen. So hatten sich gerade einmal sechs Wochen nach der Schließung der Kinos mehrere Festivals im Netz neu erfunden und bildeten damit den Anfang einer Reihe an neuen Filmangeboten, die über Monate hinweg für viele auch eine kulturelle Grundversorgung leisteten. Zahlreiche Festivals folgten und präsentierten bis heute nicht nur Kinokultur in beachtlicher Vielfalt, sondern beschritten dabei oftmals Wege, die ebenso andere zentrale Aufgaben in den Blick nahmen.
In diesem Buch geben Festivalmacher*innen aus ganz Deutschland Einblicke in ihre Strategien und Konzepte, mithilfe derer sie erfolgreich die Zwänge der Krise erwiderten und zugleich Antworten auf viele Herausforderungen fanden. Damit versteht sich der Sammelband als Dokumentation einer kollektiven Krisenbewältigung, doch noch mehr als differenzierte Darstellung eines höchst innovativen Sektors, der wertvolle Ansätze zu drängenden Zukunftsfragen für die Festivalbranche, aber ebenso für die Kino- und Filmwirtschaft und somit für Filmtheater, Produzenten, Filmemacher und selbst für Filmschaffende weiterer Gewerke bereithält.