Als Charly Hübner mit 19 Jahren sein Elternhaus verlässt, um am Theater zu arbeiten, begleitet ihn ein Buch, das fortan sein Leben prägen wird wie kein anderes. Uwe Johnsons Jahrestage erzählten ihm von Lebensnot, Lebensglück und Politik, die privates Leben entscheidet. Nun erzählt Hübner seinem Idol in einem fiktiven Gespräch, wie es weitergegangen ist mit der Welt nach dessen frühem Tod. Und wieviel wir aus den Jahrestagen gerade jetzt über das Hier und Heute erfahren können.

Weltliteratur aus Mecklenburg? Der Gedanke war für den Teenager Charly Hübner neu, unglaubwürdig und explosiv zugleich. Taugte der Landstrich im Süden der Ostsee für die ganz große Story? Er beschloss, dass er taugte. Denn die Jahrestage packten Hübner sofort. Die Fülle, mit der Johnson sein Leben und das seiner Freunde und Freundinnen in ein exemplarisches literarisches Leben verwandelte, mit lässiger, harter, weiser und zarter Hand, entfaltete einen ungeheuren Sog und stellt ihn für Hübner bis heute in eine Reihe mit jenen großen Autorinnen und Autoren, die aus Anekdoten Epoche machen und für immer gegenwärtig bleiben.