»Wie in allen Romanen von Amos Oz geht es auch hier im Grunde um Israel, um die Generationskonflikte, um die tragische Zweideutigkeit von Abhängigkeit und Abwehr, die Israel unausweichlich an die Judenheit, an die Diaspora fesselt.« George Steiner
Während die ersten beiden Erzählungen sehr jugendlich das, was die Erwachsenenwelt glaubt, in Frage stellen, wird zum Beispiel die Erzählung »Unser Mann in Hiroshima« realitätsnah. Von Vernichtungsmaschinen verschiedenster Art ist hier die Rede, von der Entwicklung und dem Einsatz atomarer Waffen, von tödlich wirkenden Bakterienzerstäubern, von Drogen, die feindliche Agenten zur Preisgabe von Informationen zwingen. Und schon hier verbinden sic...
Die Untersuchung wird alles ans Licht bringen. Was so unordentlich am Anfang des Romans begann, mit Verwirrung, Unsicherheit, Unklarheit über den Täter, seine Motive, die Untersuchung wird es ordnen, erklären, zum Abschluß bringen. Wir sind aufgefordert, mitzugehen, zu kombinieren - vielleicht schon im Gang der Handlung den Täter zu identifizieren: früher als der allwissende Erzähler.
Axel Juncker, zuerst Rilkes Berliner Buchhändler, dann der Verleger seines Novellenbandes »Die Letzten« (1901), seiner Gedichtsammlung Das »Buch der Bilder« (1902 und 1906) sowie einer Einzelausgabe der »Weise von Liebe und Tod des Cornet Christoph Rilke« (1906) war der Adressat von Rainer Maria Rilkes Briefen, die den Zeitraum von 1900 bis 1926 mit dem Schwergewicht in den Jahren 1901 bis 1906 umfassen. Der Band enthält 138 Briefe und Karten ...
Diese Sammlung ist eine hommage für Bernhard Blume, sie ist seinem Andenken gewidmet. Zwei Themenkreise, die den Verfasser ein Leben lang angezogen und zu schöpferischer Tätigkeit angeregt haben, Rainer Maria Rilke und die sich durch die Jahrhunderte ziehende Wassermetaphorik, sind es, denen wir die beiden Teile dieser Aufsatzsammlung widmen. Das Eindringen in diese Materien wollten wir dadurch erleichtern, daß wir dem Besonderen jeweils das A...
Die Begegnung mit dem Fremden, wie sie sich seit den ersten bedeutenden Zeugnissen der europäischen Reiseliteratur in der Zeit der Renaissance niederschlägt, die Entdeckung der mannigfaltigen unvertrauten Gegenden und Gegenstände, die sich dem Verständnis entziehen, ist keineswegs zu allen Zeiten dieselbe: auf die legendären und exotischen Wunder, die Marco Polo verbreitet, folgt das Abenteuer, die Entdeckung, dem Staunen folgt der Wille zu be...
Mit dieser Biographie wird unser Verständnis von Strindberg, seinem Leben und Werk, für alle Zukunft erneuert. Jahrzehnte hat Olof Lagercrantz darauf verwandt, ein außerordentlich umfangreiches Material zu erarbeiten, er hat es ausgeschöpft, in einer ebenso brillanten wie deutlichen Art. Erstaunlicher ist zu beobachten, wie in vielen Strindberg-Darstellungen Materialien aus künstlerischen Werken und aus Texten, deren Kunstcharakter nicht von v...
Antoni Berezowski, eine historische Figur, die im Mittelpunkt des Romans von Szczepa?ski steht. Antoni Berezowski ist bekannt durch jenes folgenlose Attentat auf Alexander II. von Rußland auf der Weltausstellung vom Jahre 1867. Das Attentat mißglückte, und Antoni Berezowski wurde für 20 Jahre zu den Galeeren verurteilt. Szczepa?ski schreibt selbst, wie er zum ersten Mal mit dem Thema konfrontiert wurde.
Eine junge Schweizerin aus St. Gallen schrieb Rilke Anfang Januar 1920 von ihrer Ergriffenheit während seiner Lesung in der dortigen Museums-Gesellschaft im November 1919. Rilke antwortete ihr, und er schrieb, er werde gelegentlich die Anrede »Anita« verwenden, wie es der »Lehrer« dürfe, als den sie ihn anspreche, besonders, weil er selber eine Tochter habe, die von ihrem Alter nur um ein halbes Jahr unterschieden sei. Rilkes Dankeszeilen erwe...
Diese im November 1920 und im Vorfrühling 1921 entstandenen Gedichte empfand Rilke als das »Diktat« eines imaginären »Vorwohners« seiner winterlichen Schweizer Zuflucht in Schloß Berg am Irchel. Die rätselhafte Fremdartigkeit der Verse bewog den Dichter, dies erste Aufklingen lang ersehnter Produktivität der schattenhaft angedeuteten Gestalt des »Grafen C. W.« zuzuschreiben.
Stanislaw Lem ist in seinem Werk schon sehr früh auf einen Widerspruch gestoßen, der anderen Autoren - besonders SF-Autoren - zu einem Hemmnis für ihre Arbeit wurde: der sich immer enger schließenden Schere zwischen technologischer Entwicklung und wissenschaftlich-utopischer Phantasie. Sehr rasch wurden auch die genialsten Entwürfe der SF-Autoren und gerade die, welche von der Wahrscheinlichkeit ihrer Erfindungen ausgingen, von der Realität ei...
Zu Beginn seines, aus fast selbständigen Episoden sich allmählich entwickelnden Romans schaufelt im Keller des Moskauer Stadtpalais' der polnische Fürst Rodiniec sein eigenes Grab, während das revolutionäre Exekutionskommando sich mit den fürstlichen Weinen betrinkt. Rodiniec entkommt und lebt mit seiner Familie fortan in Litauen, betreibt eine Art kleinen Grenz verkehr, sprich Waren-Schmuggel, und weiß bei Kirche und weltlicher Obrigkeit behe...
Vorwort / Hellmuth von Maltzahn: Vierzehn Briefe Goethes an Kräuter / Jörn Göres: Zwei unveröffentlichte Goethe-Bildnisse / Edwin Redslob, Carl Holdermann / Walter Salmen: Goethe und Reichardt / Irmgard Kräupl, Zelter-Bildnisse / Dora Wahl, Goethe und Zelter / Ernst Schulte Strathaus: Der Sokratische Philolog / Dorothea Streller: Achim von Arnim und >Auch ein Faust< / Jörn Göres: Jacob und Wilhelm Grimms Brief vom 9. Mai 1816 an Bettina von Ar...
Während, zum Beispiel, die älteren Kinder, nachdem auch sie wissen wollten, was es mit den Schuggelkindern auf sich hat, :garantiert9 die Geschichte vom Indianermädchen Manitoscha hören oder lesen wollen, das auf Elchjagd ging, weil es den Hunger ihres Volkes nicht länger mitansehen konnte. Unser Wunsch ist, dieses Insel-Buch für Kinder erwiese sich in der Praxis tatsächlich als das, was es sein soll: ein Hausbuch. Ein Buch durch das Jahr und ...